Förderverein "Pyramide und Schlosspark Garzau e.V."

II. Freilegung der Ruine

Nachdem der Graf 1802 sein Gut Garzau verkauft hatte, verfiel der Landschaftsgarten in den folgenden 200 Jahren. Informationen über das Schicksal des Gartens während dieser Zeit sind spärlich. Erst 1982 machte W. Hartke ausführlich auf die Gartenschöpfung v. Schmettaus aufmerksam.

Als einziges bauliches Relikt der Gartenanlagen verblieb die von Wildwuchs überzogene, verwitterte Pyramidenruine. In den Jahren 2001 und 2002 wurde sie durch den Verein „Pyramide und Schloßpark Garzau e. V.“ freigelegt, nachdem die Ausgangssituation in Messbildaufnahmen dokumentiert worden war. Während der Freilegung des ehemaligen Bauwerks zeigten sich zahlreiche architektonische Details. Unterhalb des Sockels traten an der Ost- und Westseite je zwei aufgebrochene Kammern zu Tage, die ursprünglich verschlossen waren. An der Nordseite wurden drei Eingänge freigeräumt, von denen der mittlere hohlwegartig in ein unterirdisches Gewölbe führt, das als Gruft hätte dienen können.

Bei der Beräumung des Hauptsaals wurden Segmente vom Sandsteinring des Opaeums geborgen, fünf von ursprünglich zehn konnten beim Wiederaufbau verwendet werden. Im Hauptsaal blieben dicht über dem Fußboden Putzfragmente mit Farbresten in stark gelockertem Zustand erhalten.

Etwa 20 Meter südlich von der Ruine fanden sich Fundamentreste einer ehemaligen Stützmauer aus Findlingen, die mit einem Vorsatz rampenartige Zugänge zum oberen Hügelbereich bildete, wie sie auf einem kolorierten Stich von 1790 erkennbar ist.

Die Ruine der Pyramide vor der Freilegung (Aufnahme 1999) Geröll im Hauptsaal der Ruine, Nischen und Gewölbeansatz sind teilweise erhalten
(Messbildaufnahme 2000) Beginn der Freilegung, Blick von Südwesten (Aufnahme 2002) Der Eingang zum Vorraum ist teilweise beräumt, über den Gewölberesten des Vorraums eine Rundbogenöffnung, Pflanzenbewuchs auf dem Geröll im Hauptsaal (Aufnahme 2002) Eine freigelegte kleine Kammer an der Ostseite der Pyramide, die wie drei weitere Kammern aufgebrochen vorgefunden wurde (Aufnahme 2002) Architekt Manfred Selle bei Vermessungsarbeiten. Der quadratische Sockel der Pyramide blieb in seiner Grundform erhalten, auch die darüberliegende Ziegelrollschicht ist fragmentarisch vorhanden (Aufnahme 2002) Freigelegte Eingänge an der Nordseite der Ruine, der mittlere Gang führt zum zentralen Kellergewölbe, an den Seiten zwei kleine Kammern (Aufnahme 2002) Teil eines rampenartigen Aufgangs sowie Findlinge der ehemaligen Pyramidenaußenschicht nach der Beräumung (Aufnahme 2002) Ein Wendepodest der Aufgänge war als Fragment stehen geblieben. Hiernach ließ sich aufgrund der Symmetrie des Bauwerks die Höhenlage der anderen drei Podeste nachvollziehen 
(Aufnahme 2002) Die freigelegte Ruine der Pyramide (Aufnahme 2002) Im Hauptsaal konnten der originale Ziegelfußboden, Putzreste mit farbiger Bemalung im unteren Bereich und verwittertes Nischenmauerwerk freigelegt werden (Aufnahme 2002) Grundriss von Vorraum und Hauptsaal. Im oktogonalen Hauptsaal mit gleichlangen Seiten befinden sich Nischen, in denen ursprünglich Skulpturen standen. Fragmente und einige erhaltene Sandsteinsegmente vom Opaeum konnten im Geröll des Hauptsaals geborgen werden (Aufnahme 2002) Fundamentreste einer Stützmauer am Südhang des Hügels, etwa 20 m von der Pyramide entfernt (Aufnahme 2005)